Research News IWIM
Seit 1989 wird von der Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven an der Universität Bremen, geleitet von Professor Dr. Karl Wohlmuth, das African Development Perspectives Yearbook herausgegeben. Nun hat die UN-Wirtschaftskommission für Afrika in Kigali, Ruanda die beiden Ausgaben des Jahrbuchs für 2015/2016 und 2017 der afrikanischen Öffentlichkeit vorgestellt. Das Launch Event fand vom 25.- 27. Oktober 2016 auf Einladung des UNECA-Direktors Andrew Mold im Kigali Convention Centre (KCC) statt (Programme Kigali). Es ging darum, wichtige Multiplikatoren aus Politik, Wissenschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Medien über die zentralen Inhalte der beiden Bände zu informieren. Eingeladen waren die Presse, Botschafter aus den Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft, Politiker und Beamte der ruandischen Regierung, Experten von UN-Organisationen, die Chefökonomen der Regierung und der Zentralbank, Vertreter von Universitäten und Experten von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Professor Karl Wohlmuth legte Pressetexte zu den beiden Bänden (Press Release Volume 18 und Press Release Volume 19), die Eröffnungsrede (Opening Speech) und einen Überblick zur entwicklungspolitischen Bedeutung des Jahrbuch-Projektes für Afrika vor (Wohlmuth-Panel Discussion 3). Die Politikrelevanz der bisherigen 19 Bände wurde in der Präsentation analysiert.
Der Inhalt des Bandes für 2015/2016 „Towards Transformative Regional Integration in Africa“ wurde mit großem Interesse aufgenommen, da auch in Ostafrika effektivere Wege einer regionalen Zusammenarbeit gesucht werden. Die regionale Integration in Afrika ist in den letzten Jahren zu einem Schwerpunktthema im Rahmen der Afrikanischen Union (AU) geworden; die UN-Wirtschaftskommission für Afrika arbeitet über diese Fragen sehr intensiv und thematisiert die Strukturprobleme der regionalen Integration für ganz Afrika. Im Band für 2015/2016 wird auf jene strukturverändernden Interventionen eingegangen, die den regionalen Integrationsprozess in Afrika unumkehrbar machen könnten und insgesamt zu mehr Wachstum, Beschäftigung und sozialem Ausgleich führen. An dem Band 18 waren u. a. Experten der UNCTAD/Genf, der FAO/Rom, der UNECA/Kigali, von TRALAC, Stellenbosch, vom ECDPM/Maastricht und Forscher aus afrikanischen Ländern (Sudan, Botswana, Ghana) sowie von der Bremer Forschungsgruppe beteiligt. In mehreren grundlegenden Abhandlungen wurde verdeutlicht, dass die regionale Integration in Afrika nicht nach dem Modell der EU funktioniert, sondern zunächst bei den Strukturdefiziten ansetzen muss, die innerhalb des regionalen Integrationsraums den Handel, die Investitionen, die Arbeitskräftewanderungen, die Kapitalbewegungen und die makroökonomische Koordination erschweren. Das Ministerium von Ruanda für die Ostafrikanische Gemeinschaft unter der Leitung von Frau Ministerin Valentine Rugwabiza und andere Behörden von Ruanda haben das Vorhaben von Anfang an aktiv mit unterstützt.
Eine Arbeitsgruppensitzung des Launch Events in Kigali, Rwanda, im Kigali Convention Centre.
Links im Bild: Dr. Thomas Kigabo, Chefökonom der National Bank of Rwanda bei seiner Ansprache;
zweiter von rechts: der Managing Editor des African Development Perspectives Yearbook, Prof. Dr. Tobias Knedlik
Quelle: The New Times, Kigali, Rwanda
Im Band für 2017 zum Thema „New Trade and Investment Policies for Africa“ wird darauf aufbauend analysiert, wie eine neue Handels- und Investitionspolitik in Afrika durchgesetzt werden kann, um global wettbewerbsfähig zu werden. Es geht dabei um Themen, die lange in Afrika vernachlässigt wurden: Wie kann eine Handels- und Investitionspolitik so weiterentwickelt werden, dass es zu mehr Wachstum, zu höherer Beschäftigung und zu schnelleren Strukturveränderungen kommt?; welche Rolle spielen neue Politiken bei der dringend notwendigen Exportdiversifizierung in Afrika?; wie können die Öl exportierenden Länder in Afrika ihre Handels- und Investitionspolitik so steuern, dass Landwirtschaft und Industrie Entwicklungschancen haben?; und, wie können durch neue Politiken auch international konkurrenzfähige internationale Unternehmen in Afrika gefördert werden? Federführend waren bei diesem Band neben den Experten der Bremer Forschungsgruppe dänische, tunesische, gambische und nigerianische Ökonomen und Ökonominnen beteiligt. Dieser Band ist für Ruanda wie auch für andere Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft von großem Interesse, weil Ruanda als kleines Land ohne direkten Zugang zu Häfen auf offene Märkte und große Integrationsräume angewiesen ist.
Im Mittelpunkt der Diskussionen standen aus aktuellen Gründen auch die Themen des Brexit und einer Afrikanischen Währungsunion. Die Wirkungen des Brexit auf die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC-East African Community) haben mit der Bedeutung von Großbritannien für die meisten Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft zu tun, aber der Brexit beeinflusst auch die Zukunft des EPA (Economic Partnership Agreement) zwischen EU und EAC. Diese Themen haben beim Launch-Event daher eine besondere Rolle gespielt. Präsentationen von UNECA-Direktor Andrew Mold und von Professor Tobias Knedlik bezogen sich daher direkt auf die Perspektiven einer vertieften Integration in Ostafrika nach dem Brexit und einer Afrikanischen Währungsunion. Aber auch die weitergehenden Integrationspläne wie TFTA (Tripartite Free Trade Area) und CFTA (Continental Free Trade Area) wurden intensiv diskutiert. Der Band 18 des Jahrbuchs war für alle diese Fragen der vertieften regionalen Integration eine gute Grundlage. Neben den monetären Aspekten der regionalen Integration standen auch die Strategien zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Ländern und Unternehmen in Ostafrika im Fokus. Der Beitrag von neuen Handels- und Investitionspolitiken zur Lösung von Problemen in Ostafrika wurde mit Bezug auf den Band 19 des Jahrbuchs diskutiert.
Die Präsentation der beiden Jahrbuch-Ausgaben in Kigali wurde in Form eines Politikdialogs zwischen Wissenschaft, Politik und Medien durchgeführt. Die Politikrelevanz der wissenschaftlichen Ergebnisse der Jahrbücher wurde an Beispielen dargestellt. Die Fernsehinterviews zum Launch Event mit Professor Tobias Knedlik, dem Managing Editor des Jahrbuchs, und mit UNECA-Direktor Andrew Mold wurden in 48 afrikanischen Ländern gesendet. Der UNESCO-Direktor Nazar Hassan, Kairo, gab einen Überblick zum Thema des Bandes 20 für 2018 über „Science, Technology and Innovation Policies for Inclusive Growth in Africa“. Diese Thematik ist für eine vertiefte regionale und globale ökonomische Integration der afrikanischen Länder überaus wichtig (Hassan STI Policy und Hassan Yearbook Kigali). Professor Reuben A. Alabi, Ekpoma, Nigeria, derzeit Universität Bremen, hat ein Statement zu den Instrumenten einer vertieften Handelsförderung für Sub-Sahara-Länder vorgelegt; die Initiativen der „Trade Facilitation“ und von „Aid for Trade“ wurden von der nigerianischen Forschergruppe im Band 19 kritisch beleuchtet (Alabi-Kigali-Statement). Professor Karl Wohlmuth wird eine Dokumentation über das Launch Event in Kigali erstellen.
Bibliographische Daten zu den Afrika-Jahrbüchern:
Wohlmuth, Karl/Achim Gutowski/Tobias Knedlik/Patrick N. Osakwe/Isabelle Ramdoo (Editors), 2016, African Development Perspectives Yearbook 2015/16, Volume 18, Theme: Africa's Progress in Regional and Global Economic Integration – Towards Transformative Regional Integration, Wien/Zürich/Münster: LIT Publishers, 456 Seiten, ISBN 978-3-643-90523-9 (Web Information: http://www.lit-verlag.de/reihe/adpy )
Wohlmuth, Karl/Reuben A. Alabi/Achim Gutowski/Tobias Knedlik/Oyebanke Oyelaran-Oyeyinka, 2016, African Development Perspectives Yearbook 2017, Volume 19, Theme: Africa's Progress in Regional and Global Economic Integration – Towards New Trade and Investment Policies, Wien/Zürich/Münster: LIT Publishers, 486 Seiten, ISBN 978-3-643-90785-1 (Web Information: http://www.lit-verlag.de/reihe/adpy )
Vgl. auch die Flyer zu den beiden Bänden: Wohlmuth Cover Band 18 und ADPY-Cover Volume 19
Fernsehinterviews anlässlich des Launch Events:
Thu, 27 Oct 2016 10:10:51 GMT 8 views
http://www.cnbcafrica.com/video/?bctid=5187023778001
Text from CNBC Africa: “As the East African Community gears to become a Monetary Union, the United Nations Economic Commission for Africa in partnership with the University of Bremen organised a Policy dialogue on regional integration aimed at drawing lessons from the experiences of other regional blocs. CNBC Africa spoke to Andrew Mold, Acting Director at UNECA on challenges of the EAC's journey.“
Fri, 28 Oct 2016 14:44:28 GMT 9 views
http://www.cnbcafrica.com/video/?bctid=5188797459001
Text from CNBC Africa: “The East African Community is edging closer to an economic union and policy makers are keen on evading mistakes of other regional blocs across the globe. CNBC Africa spoke to Professor Doctor Tobias Knedlik of Fulda University and began by asking him whether smaller economies relinquish their competitiveness amid the looming integration.“
Die Bremer Universität veröffentlichte aus Anlass des Launch-Events eine Pressemitteilung: Pressemitteilung Kigali
Weitere Infos zu den Afrika-Jahrbüchern und zum Launch-Event sind zu erhalten über:
Prof. Dr. Karl Wohlmuth
Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven
FB 7, Universität Bremen
Telefon: 218-66517
Email: wohlmuth@uni-bremen.de
Tunisia is five years after the Arab Spring Revolution in the process of reforming its development model and especially so its employment policy and the related institutions. High overall unemployment rates and high unemployment rates among the graduates of tertiary and vocational education institutions reveal that the economy is not absorbing adequately its skilled labour force. In demand is in Tunisia unskilled labour and low skilled labour as these groups of the labour force have much smaller unemployment rates. The production system is since decades biased towards sectors, activities and processes which require low skilled and cheap labour. The reasons are that Tunisia has managed rather badly its deindustrialization process, the decline of the manufacturing share in GDP and the decline of the manufacturing share in overall employment. Improving the management of deindustrialization would require that the labour market and investment laws and regulations are adapted, that the STI (Science, Technology and Innovation) system is adjusted, that the tertiary and vocational education systems are reformed, and that the social security system is streamlined.
Source: North Country Public Radio/ northcountrypublicradio.org (Arab Spring Anniversary)
Intentions to reform the development model and its institutions are there, but the political process prevents concrete actions. Also, in order to increase the demand for skilled people who are unemployed or working under precarious conditions, the country needs to initiate a reindustrialization process. In the Research Report four paths of reindustrialization are discussed and contrasted: First, reindustrialization via the promotion of competitive value chains in other economic sectors than manufacturing (agriculture, services, mining, etc.) is a promising route which could create a great number of jobs. Obviously, the sector policies are not employment-promoting. Second, reindustrialization via exploiting the potential for manufacturing in remote regions of the country (as manufacturing is largely concentrated in some coastal regions) is another viable option. Regional development incentives have obviously not worked towards creating employment in manufacturing sectors through a new inter-regional division of labour. Third, reindustrialization via new forms of integration into global value chains is a further important option. Tunisia has a large number of scientists and researchers and around 700 science, research & development institutions, but does not exploit this potential for global value chains which put to use the skills base and the research potential of the country. Fourth, Tunisia has great opportunities to reindustrialize via the development of “green growth industries” as the protection of its natural resources is important for sustainable development. In various environment-sensitive sectors employment can be generated through “green growth initiatives”. Examples are areas such as organic agriculture, ecotourism and sustainable tourism, sustainable construction, and a better management of solid waste. All these areas offer a lot of opportunities up to new value chains and an increase in the demand for skills.
The Research Report is a Background Study, being part of a Joint Consultancy Contract. It is expected that short and long versions of the study can be published soon. The study relates also to the ongoing work on economic reforms in Tunisia by Karl Wohlmuth (see Publications Wohlmuth and STI Policies Tunisia: http://www.karl-wohlmuth.de/sti_policies_tunisia/ ).
Reference to the Study:
Wohlmuth, Karl, 2016, Ansatzpunkte einer nationalen Beschäftigungsstrategie für Tunesien (Orientations for a New Employment Strategy for Tunisia), Teil 1 (Part 1): Management von De-Industrialisierung und Initiierung von Politiken der Reindustrialisierung (Management of Deindustrialization and Initiation of Policies at Reindustrialization), Forschungsbericht im Ökonomische Reformen in Tunesien-Projekt (Research Report in the Project Economic Reforms in Tunisia), diverse Lang- und Kurzfassungen des Forschungsberichts werden veröffentlicht (various long and short versions of the Research Report will be published soon), Manuskript (Manuscript), 45 Seiten (pages), unveröffentlichter Text (unpublished text), erscheint im Dezember 2016 als Nummer 127 der Blauen Discussion Papers Reihe des IWIM der Universität Bremen (forthcoming as Number 127 of the Blue Series Discussion Papers, IWIM, University of Bremen, 45 pages, December 2016), unter dem Titel/under the title: Das Management der De-Industrialisierung und die Initiierung von Politiken der Reindustrialisierung. Elemente einer nationalen Beschäftigungsstrategie für Tunesien (The Management of De-Industrialization and the Initiation of Policies for Reindustrialization. Elements of a National Employment Strategy for Tunisia).
Link zu den Publikationen/ Link to the Publications (vgl./see: Publications Wohlmuth) und/and Link zum Tunesien-Projekt/ Link to the Tunisia Project (vgl./see: http://www.karl-wohlmuth.de/sti_policies_tunisia/ )
Volume 19 of the African Development Perspectives Yearbook for the year 2017 is already available in the bookshops. In Volume 19 of the African Development Perspectives Yearbook with the title “Africa’s Progress in Regional and Global Economic Integration – Towards New Trade and Investment Policies” major strategic and policy issues are analysed. The guiding issue is how to make trade and investment policies in Africa relevant for structural change. It is asked how these policies can support structural transformation through more policy coherence, strict implementation of programmes and a future-oriented development management approach. So far these policies are not fully coordinated with other key policy areas, like sector policies, competition and technology policies, private sector policies, regional and spatial policies, labour and equity policies, and policies to strengthen global value chains. Also severe implementation problems have affected the impact of trade and investment policies. The lack of future-oriented trade and investment policies has led for Africa to missed opportunities in global trade and investment integration.
The focus in Volume 19 is, first, on new trade policies in Africa for structural change. The framework of coherent and comprehensive trade policies is presented; the role of international organisations in promoting agricultural export trade is analysed; and the divergence between planned and actual export diversification strategies is discussed. Second, another focus in Volume 19 is on new investment policies in Africa for structural change. It is investigated how investment policies could be redirected towards major economic sectors, like agriculture and manufacturing. It is also asked how oil-exporting countries can strengthen their industrial policy towards export diversification. It is also analysed how global value chains can be strengthened by appropriate policies. Third, there is a section in Volume 19 with book reviews and book notes being related to the themes of volumes 18 and 19.
Complementary to Volume 19 is Volume 18 with the title “Africa’s Progress in Regional and Global Economic Integration – Towards Transformative Regional Integration”. Based on Africa’s deep routed structural problems the key aspect of a more transformative regional integration process is how to promote structural transformation by adapted strategies and policies for the whole region.
See the Flyers of the two volumes (ADPY-Cover Volume19 and Wohlmuth-Cover Band 18) for a short description of the respective Contents of the two volumes.
The African Development Perspectives Yearbook Project started in 1989 with volume 1 on Human Dimensions of Adjustment in Africa. Over the years the African Development Perspectives Yearbook has become the leading English-language publication on African Development Issues in Germany.
Launch Event in Kigali, Rwanda in October 2016: UNECA (United Nations Economic Commission for Africa) and the University of Bremen will launch the two recent volumes of the African Development Perspectives Yearbook in a three days ceremony in Kigali, Rwanda. Speakers from the United Nations, from the Government of Rwanda, from universities in Rwanda, from various media, and the management staff of the Research Group on African Development Perspectives Bremen will launch in their statements the new editions. A Press Conference on Day One, a Workshop on Day Two and a Visit to the Universities in Kigali and to the Genocide Memorial on Day Three are part of the programme (see the Preliminary Programme of the Launch Event as a Launch of the Yearbook). Ms. Valentine Rugwabiza, Minister of East African Community, Republic of Rwanda, will give the Keynote Presentation to launch the new editions of the African Development Perspectives Yearbook.
More information about the new publication:
The Book is available as a Hardcopy Edition and as an E-Book Edition.
How to order the book? See: http://www.lit-verlag.de/isbn/3-643-90785-1 The other volumes in the Series: http://www.lit-verlag.de/reihe/adpy and http://www.iwim.uni-bremen.de/africa/africanyearbook.htm About the Research Group on African Development Perspectives: http://www.iwim.uni-bremen.de/africa/about.htm and http://www.karl-wohlmuth.de/afrikanische_entwicklungsperspektiven/ Entry about the African Development Perspectives Yearbook at Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/African_Development_Perspectives_Yearbook
University of Bremen Development Economist Professor Karl Wohlmuth contributed to the International Conference of GARS (German Aviation Research Society) with a keynote lecture on spatial development and inclusive growth in Africa (see the PDF). The professor started with a discussion on Aviation in Africa and its role for Spatial Development, and then he considered the various elements of inclusive growth and especially the relevance of spatial development as a key factor. In this context he presented the ongoing controversy about the meaning of inclusive growth. In various country case studies he outlined how spatial development could contribute to more inclusive growth and development, for example if spatial interdependencies (South Sudan) and spatial dependencies (Nigeria) are considered. In order to make spatial planning an important element of inclusive growth, it has to be embedded into overall economic and social policies (as the country cases of South Africa, Tunisia, Ethiopia, Zimbabwe, and Uganda show). Obviously the importance of spatial development as a key component of inclusive growth had been neglected far too long in development studies. It is therefore very useful that GARS has devoted two sessions of the conference to such issues (see the programme: http://www.karl-wohlmuth.de/files/dateien/96_preliminary_bremen_workshop_program_20_6_2016.pdf ).
“Aviation in Africa” & 13th Aviation Student Research Workshop

In cooperation with Airneth, G.A.R.S. and the Hogeschool van Amsterdam, the Centre for Public Management (zep) of the City University of Applied Sciences Bremen (HSB) hosted the First Workshop on Aviation in Africa and the Annual G.A.R.S. Student Research Workshop. Professor Karl Wohlmuth gave a presentation on "New Growth and Poverty Alleviation Strategies – Spatial Development Matters" in the Session I "New Strategies for Inclusive Economic Growth in Africa I" which took place on Thursday, June 30th 2016, 9:15 – 10:45, Venue: City University AS Bremen, Werderstraße 73. Professor Karl Wohlmuth also participated as a panellist in Session V: Panel Discussion: Air Transport and Inclusive Growth for Africa. The panellists were: Robert Kappel (GIGA German Institute of Global and Area Studies, Hamburg), Karl Wohlmuth (IWIM, University of Bremen), Ken Button (George Mason University), and Nicole Adler (Hebrew University). The Panel was chaired by Ofelia Betancor, Universidad de Las Palmas. See the Programme Details for the two Sessions: http://www.karl-wohlmuth.de/files/dateien/96_preliminary_bremen_workshop_program_20_6_2016.pdf). The Panel Discussion also came to the conclusion that Aviation in Africa can contribute to inclusive growth and development if the sector is organized and regulated in an appropriate manner – at national, regional and continental African levels..
Reference to the PDF and the Draft Paper: Wohlmuth, Karl, 2016, New Growth and Poverty Alleviation Strategies – Spatial Development Matters, Contribution to: “Aviation in Africa” & 13th Aviation Student Research Workshop, 30th June to 2nd July 2016, Bremen, Presentation on Thursday, June 29th 2016, in Session I: New Strategies for Inclusive Economic Growth in Africa I, Workshop organized by the Centre for Public Management of the City University of Applied Sciences Bremen in cooperation with Airneth, G.A.R.S., Hogeschool van Amsterdam, Presentation (see PDF) and Draft Paper, 8 pages (see Publications Wohlmuth).
Dr. Nour from the University of Khartoum is a leading international expert on STI development in Sudan and the Arab world (see her recent publications on Intellectual Property Rights in Sudan (PDF J-AJSTI-IPR), on Technological Change and Skill Development in Sudan, presenting a macro and micro level empirical investigation of skill development and technological change in Sudan with brand new primary data (see the information from Springer Publishers: http://www.springer.com/us/book/9783642328107 ), and on Information and Communication Technology in Sudan, An Economic Analysis of Impact and Use in Universities, comparing the ICT impact on private versus public universities in Sudan (see the information from Springer Publishers: http://www.springer.com/us/book/9783319139982 ). These two books by Dr. Nour on Sudan were reviewed by Professor Karl Wohlmuth in Volume 19 of the African Development Perspectives Yearbook which will appear in August 2016 at LIT Publishers.
Her contributions on STI systems and policies of Arab States (see PDF Palgrave and PDF UNESCO) give a comparative view of the Arab countries’ Science, Technology and Innovation Systems. Her book "Economic Systems of Innovation in the Arab region" was published by Palgrave Macmillan, New York, USA, on 9 March 2016. Professor Karl Wohlmuth has endorsed the book for Palgrave Macmillan (see the PDF Palgrave); he has also reviewed the book in Volume 19 of the African Development Perspectives Yearbook which will appear in August 2016 at LIT Publishers.
See also the Links to the Publisher and to supporting institutions (UNU-MERIT) concerning the details of this important book:
http://www.merit.unu.edu/economic-systems-of-innovation-in-the-arab-region-new-book/
http://www.palgrave.com/page/detail/economic-systems-of-innovation-in-the-arab-region-/?sf1=barcode&st1=9781137462992
http://www.amazon.com/Economic-Systems-Innovation-Arab-Region/dp/113746299X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1455447631&sr=1-1
In the first phase of the cooperation between the two research groups the work on a Unit for Volume 20 of the African Development Perspectives Yearbook on “STI Policies for Sudan’s Economic Transformation” has already started. Professor Dr. Nour is advising the editors of volume 20 and is Co-Editor for the Unit on Sudan.

In this volume a new approach is envisaged. Based on Africa’s deep routed structural problems the key aspect of a transformative regional integration is how to promote structural transformation by adapted strategies and policies for the whole region. In this context the African Regional Economic Communities (RECs), but also the Tripartite Free Trade Area (TFTA) and the Continental Free Trade Area (CFTA) are evaluated. Specific problems of a more transformative regional integration agenda are discussed (food security and agriculture; industry, enterprise growth and competition; and more favourable agreements with extra-regional partners, like the Economic Partnership Agreements with ECOWAS and ECA). Also, three global value chains (for diamonds, shea butter, and sesame) are related to their regional and sub-regional impacts in Africa. The potential contribution to a more transformative regional integration process is discussed.
Complementary to Volume 18 is Volume 19 with the title “Africa’s Progress in Regional and Global Economic Integration – Towards New Trade and Investment Policies”. Two major issues are discussed – first, the role of “New Trade Policies in Africa for Structural Change” and second, the role of “New Investment Policies in Africa for Structural Change”. The contribution to a more transformative regional integration agenda for Africa is presented. Volume 19 for 2017 is due to appear in September 2016.
Experts from UNECA/Addis Ababa/Kigali, UNCTAD/Geneva, FAO/Rome, ECDPM/Maastricht, TRALAC/Stellenbosch, and many other researchers from universities in Africa and Europa have presented detailed analyses. Experts from Sudan, Ghana, South Africa, and Botswana have presented analytic essays and country cases. The cooperation with Patrick N. Osakwe, United Nations Conference on Trade and Development/UNCTAD, Head of the Trade and Poverty Branch, was important as he brought in the concept of a more Transformative Regional Integration. Professor Karl Wohlmuth/University of Bremen, Patrick N. Osakwe/UNCTAD and Isabelle Ramdoo/ECDPM have written introductory essays to the three major Units of the Volume 18. It was proposed by UNECA to present the volumes 18 (for 2015/16) and 19 (for 2017) at a Launch Event in Kigali, Rwanda. Preparations for the Launch Event are ongoing.

Im „Handelsblatt“ (Online-Ausgabe) findet sich eine interessante Serie zu dem Produkt Gummi Arabicum, bei dem der Sudan Weltmarktführer ist. Professor Karl Wohlmuth hat als Interviewpartner mitgewirkt.
Aus dem Bericht: „In Süßigkeiten, Softdrinks oder Tabletten – Gummi Arabicum ist ein wichtiger Bestandteil vieler Produkte. Um den Import nicht zu gefährden, änderten die USA sogar ihre Gesetze. Die Weltwirtschaft ist abhängig vom Harz.“ (von Rebecca Ciesielski, 14. 3. 2015, 17:34 Uhr)
Titel des Gesamtberichtes:
Abhängig vom Krisenkleber (14. 3. 2015)
Handelsblatt, 5 Teile:
Teil 1: Abhängig vom Krisenkleber
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gummi-arabicum-abhaengig-vom-krisenkleber/11499908.html
Teil 2: Naturharz aus dem Krisengebiet
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gummi-arabicum-naturharz-aus-dem-krisengebiet/11499908-2.html
Teil 3: Gummi in der Coca-Cola
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gummi-arabicum-gummi-in-der-coca-cola/11499908-3.html
Teil 4: Wer das Gummi Arabicum verbannt hat
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gummi-arabicum-wer-das-gummi-arabicum-verbannt-hat/11499908-4.html
Teil 5: „Ein umweltpolitischer Ausverkauf“
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gummi-arabicum-ein-umweltpolitischer-ausverkauf/11499908-5.html

In der Online-Zeitschrift der Friedrich-Ebert–Stiftung finden sich von Zeit zu Zeit Artikel zur Lage im Südsudan. Der Sudanexperte Professor Karl Wohlmuth hat Kommentare zu einigen dieser Berichte geschrieben:
http://www.ipg-journal.de/kolumne/artikel/das-stellvertreter-scheitern-1083/
Das Stellvertreter-Scheitern
Der Aufbau des jungen Staates Südsudan ist fehlgeschlagen. Der Westen hat frühe Anzeichen dafür beharrlich ignoriert.
Von: Bettina Rühl, veröffentlicht am 28.09.2015
Kommentar:
Karl Wohlmuth, Bremen schrieb am 30.09.2015
http://www.ipg-journal.de/kurzinterview/artikel/zu-frueh-fuer-grossen-optimismus-1386/
„Zu früh für großen Optimismus“
Henrik Maihack über die geplante Rückkehr Riek Machars nach Juba und das Friedensabkommen im Südsudan.
Von: Henrik Maihack, veröffentlicht am 18.04.2016
Kommentar:
Karl Wohlmuth, Bremen schrieb am 28.04.2016
An der Universität Erfurt fand im Januar 2016 die Fachtagung „Strukturentwicklung im Südsudan“ statt. Experten analysierten aus interdisziplinärer Sicht die akuten Probleme des Landes und Auswege aus der Krise, die durch einen eskalierenden Bürgerkrieg und eine weitere Verarmung der Bevölkerung gekennzeichnet ist. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Südsudan nehmen trotz beachtlicher internationaler und regionaler Vermittlungsbemühungen (von IGAD und AU) weiter zu. Auch Regionen im Südsudan, die bisher als weitgehend friedlich angesehen wurden, werden von den Auseinandersetzungen zunehmend erfasst (so im Westen und im Süden des Landes). Es ist daher sehr verdienstvoll, wenn Afrika-Initiativen an der Universität Erfurt diese Konferenz dazu nutzten, ein in der Presse fast vergessenes Thema aufzugreifen und zur Diskussion zu stellen. Bei der Tagung ging es daher auch um die Probleme, Hindernisse, Perspektiven und Möglichkeiten eines Wiederaufbaus im Südsudan. Es ist dabei insbesondere von Bedeutung, zu analysieren, welche Akteure im Südsudan an einem Wiederaufbau interessiert sind und wie ein solcher Neubeginn strategisch und operational bewältigt werden kann. Entgegen dem Wortlaut des IGAD-Friedensabkommens zwischen der Regierung des Südsudan und der südsudanesischen Rebellenbewegung hat die Regierung einseitig die Zahl der Bundesstaaten von zehn (10) auf achtundzwanzig (28) erhöht und auch schon die Ämter der Gouverneure besetzt. Diese „Divide et Impera“-Politik der Regierung führt zu neuen Verzögerungen bei der Etablierung einer tragfähigen Friedensordnung.
Die bisherige Aufteilung des Südsudan in zehn Bundesstaaten (gemäß Verfassung des Südsudan und IGAD-Abkommen)
Die neue und einseitige Aufteilung des Südsudan in achtundzwanzig Bundesstaaten (ohne Einverständnis der IGAD und ohne Zustimmung der Rebellenbewegung)
Die Fachtagung thematisierte die Strukturentwicklungen im Südsudan seit der Unabhängigkeit des Jahres 2011 (vgl. 2016 A4-Leporello). Im Rückblick zeigt sich, dass die großen Hoffnungen des südsudanesischen Volkes nicht erfüllt wurden. Die Experten bei der Tagung waren sich einig, dass vor allem die Stärkung des Sicherheitsapparates die prägende Strukturentwicklung dieser fünf Jahre war, nicht aber der ökonomische und soziale Aufbau des Landes. Zielsetzung der Veranstaltung war es nach den Intentionen der Veranstalter, eine Bilanz der ersten Jahre der Strukturentwicklungen im Südsudan zu ziehen und einen Ausblick auf Entwicklungsperspektiven zu geben. Die Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklungszusammenarbeit mit dem Südsudan sollten dabei mit Wissenschaftlern, Experten von NGOs, politischen Vertretern und der Botschafterin des Südsudans kritisch diskutiert werden. Die Veranstaltung ist Ergebnis einer Kooperation der Hochschulgruppe SOS-Darfur mit der Universität Erfurt und der Stadt Erfurt, der evangelischen Landeskirche, dem Studierendenrat, der Stiftung Nord-Süd-Brücken sowie der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung.
Der Sudanexperte und Entwicklungsökonom Professor Karl Wohlmuth referierte über die ökonomischen Entwicklungen im Südsudan seit 2011 und zeigte auf, was getan werden müsste (im Sinne von strukturverändernden Strategien) und was aktuell angesichts der derzeitigen politischen Lage getan werden kann (wenn auch nur lokal und mit angepassten Ansätzen der Entwicklungszusammenarbeit). Vgl. dazu die Präsentation (PDF: Wohlmuth-Südsudan-Erfurt) und die Synopse (PDF: Wohlmuth-Abstract-Erfurt) zum Vortrag von Professor Wohlmuth. Der Vortrag zeigt auf, dass die großen ökonomischen Chancen und Potentiale des Südsudan seit 2011 nicht genutzt wurden, dass aber dringend Wege gefunden werden müssen, um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu realisieren, etwa durch lokale Ernährungs- und Beschäftigungsprogramme. Diesbezüglich werden auch konkrete Beispiele aus der Entwicklungszusammenarbeit betrachtet; diese zeigen, dass auf lokaler Ebene durchaus Handlungsmöglichkeiten bestehen.
Vgl. die folgenden Links mit Berichten zu der Tagung (Universität Erfurt, politische Stiftungen und Förderer, Tageszeitungen, etc.) :
https://www.uni-erfurt.de/uni/news/2016/interdisziplinaere-fachtagung-zur-strukturentwicklung-im-suedsudan/
https://www.uni-erfurt.de/fileadmin/public-docs/Hochschulkommunikation/Presse/Veranstaltungen/PDFs/SOS_Darfur_Leporello_web.pdf
http://erfurt.tlz.de/web/lokal/politik/detail/-/specific/Suedsudan-im-Fokus-Erfurter-Studenten-organisieren-Fachtagung-1014828744
https://de.qantara.de/content/tagung-konferenz-strukturentwicklung-im-sudsudan-erfolge-und-schwierigkeiten-der
https://calendar.boell.de/de/event/strukturentwicklung-im-suedsudan-eine-interdisziplinaere-fachtagung
An der Universität Erfurt hat Professor Karl Wohlmuth bereits an drei Sudan/Südsudan-Tagungen mitgewirkt (Vorträge gehalten bzw. auch schriftliche Beiträge zu Tagungen erarbeitet). Vgl. dazu die Einträge in: http://www.iwim.uni-bremen.de/africa/Sudanforschung.htm und
http://www.karl-wohlmuth.de/wirtschaftsreformen_sudan_suedsudan/
Es ist vorgesehen, die Beiträge der diesjährigen Südsudan-Tagung zu veröffentlichen, da sehr wenig Information über die Entwicklungen in diesem Staat und über die Lage der Bevölkerung vorliegt.
Acht Wissenschaftler der Universität Bremen und der Hochschule Bremen haben an einer vom tunesischen Kooperationspartner, der Spitzenuniversität ENIT, ausgerichteten Konferenz in Hammamet Vorträge gehalten. Die Konferenz hatte das Thema „Reindustrialisierung in Tunesien – Der Weg hin zu fairer und nachhaltiger Entwicklung und zu weiterer Demokratisierung“ und wurde von den deutschen und tunesischen Partnern gemeinsam geplant. Diskutiert wurden neue Industrialisierungskonzepte, die es Tunesien ermöglichen sollen, einerseits die Wettbewerbsfähigkeit seiner Industrien zu steigern und andererseits die Beschäftigung zu erhöhen. Die Arbeitslosigkeit, insbesondere auch von ausgebildeten Akademikern, ist in Tunesien sehr hoch (und sind faktisch weit höher als in den offiziellen Statistiken ausgewiesen). Effektivere Wachstums- und Beschäftigungspolitiken wurden diskutiert; diese sollen dazu beitragen, dass gleichzeitig ökonomische und soziale Ziele erreicht werden können. Zudem soll dadurch die weitere Demokratisierung in Tunesien abgesichert und verstärkt werden.
Die internationale Konferenz in Hammamet, Tunesien wurde von der tunesischen Wissenschaftsvereinigung TAASTI und vom DAAD gefördert
Zur bremischen Delegation gehörten die drei Wirtschaftsprofessoren der Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven (Professor Dr. Hans-Heinrich Bass von der Hochschule Bremen, Professor Dr. Achim Gutowski, ISS Hamburg, und Prof. Dr. Karl Wohlmuth, FB 7, Universität Bremen). Die drei Professoren berichteten über neue Industrialisierungs- und Beschäftigungskonzepte für Tunesien sowie über Grundfragen der Förderung von Wissenschaft, Technologie und Innovation in nationalen Innovationssystemen und in industriellen Unternehmen. Das An-Institut BIBA war durch zwei Wissenschaftler vertreten (Dr. Marco Lewandowski, in Vertretung von Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Thoben, und Herr Zied Ghrairi, ein gebürtiger Tunesier). Die beiden Experten berichteten über Projekte des BIBA und über die Bedeutung von Industrie 4.0 für die zukünftige Kooperation der deutschen Industrie mit Tunesien. Der Leiter von UniTransfer/BRIDGE/Technologiepark Bremen, Herr Dr. Martin Heinlein, berichtete über die Erfahrungen in Bremen, einen Technologiepark im Umfeld und in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen auf- und auszubauen. Dr.-Ing. Jens Hoheisel, Ko-Managing Direktor der Innowi GmbH, Bremen, erläuterte am bremischen Beispiel, wie Patente der bremischen Hochschulen möglichst effektiv kommerzialisiert werden können. Dr. Yildiray Ogurol, Geschäftsführer des ZMML (Zentrum für Multimedia in der Lehre) berichtete über die neue Rolle von Online-Kursen (MOOCs) für die Lehre in Deutschland und in Tunesien und für die Weiterbildung von Managern industrieller Unternehmen.
Podiumsdiskussion in Hammamet mit Professor Karl Wohlmuth, Professor Hans-Heinrich Bass und tunesischen Konferenzteilnehmern über die Bedeutung von Wissenschaft, Technologie und Innovation für die Reindustrialisierung in Tunesien
Auf tunesischer Seite waren an der Konferenz neben Professoren der ENIT und mehrerer tunesischer Universitäten Unternehmer, Vertreter von Ministerien, Mitarbeiter von Verbänden und Leiter von NGOs vertreten. Teilgenommen haben auch Studierende und Dozenten des Studiengangs „Engineering and Technology Policy“ (ETP); an der Einrichtung dieses Studienganges an der ENIT in Tunis war die Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven beratend beteiligt. Auch der tunesische Arbeitgeberverband UTICA, einer der vier Friedensnobelpreisträger des Jahres 2015, war an der Konferenz mit Referenten beteiligt. Alle bei der Konferenz abgehandelten Themen stehen jetzt in Tunesien im Zentrum der Reformdiskussion, denn seit der Revolution des Jahres 2011 sind wohl politische Reformen erfolgt, doch die so dringlichen Wirtschafts- und Sozialreformen sind bisher unterblieben. Insbesondere gilt es in Tunesien, den De-Industrialisierungsprozess besser zu managen und durch pro-aktive Re-Industrialisierungsstrategien Beschäftigung zu schaffen, was angesichts der hohen Raten der Arbeitslosigkeit in Tunesien besonders wichtig ist. Ein Themenschwerpunkt bei der Konferenz war die Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik, denn die Reform des Nationalen Innovationssystems ist in Tunesien eine Voraussetzung dafür, dass die Industrie modernisiert werden kann. Zudem benötigen die tunesischen Unternehmen dringend qualifizierte Arbeitskräfte und Universitätsabsolventen, die es Tunesien ermöglichen sollen, seine Industrien effizienter in globale Wertschöpfungsketten zu integrieren. Die tunesischen Unternehmen brauchen auch Unterstützung bei F&E-Projekten, denn bislang gibt die öffentliche Forschung des Landes nur wenig Impulse für die Weiterentwicklung der industriellen Produktion (vgl. zum Programm der Konferenz die PDF ReindusConf-Booklet und zu den Abstracts der bremischen Delegation die PDF Wohlmuth Abstracts).
Im Anschluss an die Konferenz war Professor Wohlmuth Gast beim Ersten Deutschen Forschungstag, der in Tunis vom DAAD ausgerichtet wurde. Etwa 100 tunesische Wissenschaftler wurden darüber informiert, wie bilaterale und multinationale Hochschulkooperationen initiiert, entwickelt und gemanagt werden können. An Beispielen wurde deutlich gemacht, wie tunesische, deutsche und drittstaatliche Universitäten aus Kooperationen möglichst große Vorteile ziehen können.
Professor Wohlmuth diskutierte in Tunis mit der Direktorin des DAAD und Kollegen aus Sousse und Kairo
Die tunesischen Teilnehmer am ersten Deutschen Forschungstag in Tunis waren Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter von tunesischen Universitäten und Forschungsinstituten
Professor Wohlmuth hatte in Tunis auch Treffen mit wichtigen Wirtschaftsberatern der tunesischen Regierung, mit Wirtschaftsprofessoren, mit Ministeriumsvertretern und mit Leitern von UN-Organisationen. Bei einem Expertentreffen im „Tunisian Institute for Competitiveness and Quantitative Studies/ITCEQ“ wurde über das Thema der „Wachstumsbarrieren in Tunesien“ diskutiert. Die Lage in Tunesien ist komplex und bedrohlich, weil bisher – fünf Jahre nach der Revolution vom 14. Januar 2011 - Wirtschaftsreformen kaum durchgesetzt werden konnten. Eine fragile Regierungskoalition und schwache Institutionen verhindern Reformen und einen Wirtschaftsaufschwung. Umso wichtiger sind direkte Kontakte und Arbeitsprogramme zwischen tunesischen und deutschen Wissenschaftlern. Die Kooperation von Bremen und Tunis im Rahmen der Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven soll daher weiterentwickelt werden. So ist eine weitere Konferenz in Tunis über die Bedeutung der Innovationspolitik für die industrielle Entwicklung in Tunesien, Libyen und Algerien geplant. Tunesische Ökonomen werden auch am Band 20 des African Development Perspectives Yearbook zum Thema „Forschung, Technologie und Innnovation und inklusives Wachstum in Afrika“ mitarbeiten. Auch weitere Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit der Erarbeitung einer „Nationalen Beschäftigungsstrategie“ für Tunesien sind vorgesehen. Das BIBA und das ZMML beabsichtigen, im Rahmen von Erasmus Plus und anderen Förderprogrammen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der ENIT zu kooperieren.
Es ist perspektivisch für die bremischen Universitäten sehr sinnvoll, die bereits existierenden Kooperationen zwischen Universitäten in Bremen und Tunesien zukünftig besser zu koordinieren. Es gibt bereits zahlreiche Kooperationen zwischen bremischen und tunesischen universitären Projektgruppen; ein Erfahrungsaustausch unter den Projektleitern könnte sicherlich allen Projekten nützen. Professor Karl Wohlmuth wird sich bemühen, einen Rahmen für die Kooperation vorzuschlagen.
Die meisten Präsentationen von der Konferenz in Hammamet und die Präsentation für den Deutschen Forschungstag in Tunis sind als PDFs in diesem Bericht verfügbar:
Präsentation Karl Wohlmuth in Hammamet über Re-Industrialisierungsstrategien: PDF Wohlmuth-Tunis-2
Präsentation Karl Wohlmuth in Hammamet über STI-Politik-Foren als Instrument für Tunesien: PDF Wohlmuth-STI Policy Forum Tunisia
Präsentation Karl Wohlmuth über multilaterale universitäre Kooperationen, Deutscher Forschungstag in Tunis: PDF Wohlmuth- German Research Day
Präsentation Marco Lewandowski: PDF Tunesien BIBA
Präsentation Marrtin Heinlein: PDF Präsentation Technologiepark
Präsentation Ghriari: PDF Tunisia BIBA
Präsentation: Jens Hoheisel: PDF InnoWI Tunisia
Präsentation Yildiray Ogurol: PDF mooc-presentation

The Conference Delegates Met at the Sentido Phenicia Hotel in Hammamet, Tunisia
The Conference started with a panel discussion. The panellists, among them Professor Karl Wohlmuth from the University of Bremen and Professor Hans-Heinrich Bass from the University of Applied Sciences Bremen, discussed about the “Role of Science, Technology and Innovation (STI) for Reindustrialization in Tunisia”. Professor Karl Wohlmuth emphasized ten key global industrial megatrends, as industrial development is shaped by strong global driving forces, such as digitalization, miniaturization, multi-faceted globalization, deeper forms of global value chain networking, intelligent (smart) specialization, use and spread of green technologies, industrial production through new technologies for saving resources, recycling and reusing materials, adapting to diversified and rapidly changing consumer preferences, and new forms of flexible production and labour use.

The Panellists discuss about the “Role of STI for Reindustrialization in Tunisia”
A representative from the Ministry of Industry spoke about new industrial policy initiatives in Tunisia. Although the Ministry of Industry has in some industrial policy areas a lead role, many other Ministries and Agencies have a say on industrial development. Therefore, Policy Forums were considered as important so as to address the inter-sectoral issues of Reindustrialization in Tunisia.

A presentation about the “Industrial Development Initiatives of the Tunisian Ministry of Industry”
The professors from the Research Group on African Development Perspectives Bremen gave presentations on key Reindustrialization issues. Professor Karl Wohlmuth gave two presentations. In the first presentation he discussed the causes of deindustrialization in Tunisia and the various options for reindustrialization; a new strategy for industrial development has to be based on pro-active STI policies (see the PDF Wohlmuth-Tunis-2). In the second presentation Professor Wohlmuth made proposals for the establishment of STI Policy Forums for guiding the reindustrialization process in Tunisia (see the PDF Wohlmuth-STI Policy Forum).

Professor Karl Wohlmuth gave a presentation about “Deindustrialization and Reindustrialization in Tunisia”

Professor Karl Wohlmuth during his presentation about the “Role of STI Policy Forums in Tunisia”
Professor Hans-Heinrich Bass gave a presentation on “Strengthening the Role of Global Value Chains for a Successful Reindustrialization Process in Tunisia”; as Tunisia has lost in economic complexity in recent years; new approaches are needed to reverse this trend. Professor Achim Gutowski, ISS Hamburg/IWIM Bremen, spoke about “Financing Innovations in Tunisia and Germany”; as Tunisia has a financing gap in industrial innovations of the private sector, there is great interest in the modes how Germany is promoting innovation financing.

Professor Hans-Heinrich Bass spoke about the “Strategies to Strengthen the Integration of Tunisia into Global Industry Value Chains”

Professor Gutowski gave a presentation about “Financing Innovations in Germany and Tunisia”
All over the conference sessions there was a lively discussion. For the Master students of the ETP programme at ENIT in Tunis a Foresight Analysis course was held as a closing session of the conference (financed by DAAD). New instruments of foresight analyses were presented as well as results from foresight studies concerning future global industrial development patterns.
Towards a New Development Model for Tunisia – A Precondition for Reindustrialization
A major outcome of the conference in Hammamet was the insight that Tunisia has to overcome the development model inherited form Ben Ali so as to solve the major economic and social problems. Five years after the Revolution this task is not achieved. The Conference Lectures started with a speech by Professor Karl Wohlmuth, Director of the Research Group on African Development Perspectives, IWIM, University of Bremen, Germany. He introduced in his presentation the theme “Deindustrialization, Reindustrialization and the Contribution of Coherent Industry and STI Policies: What are the Tasks ahead for Tunisia?”. In his presentation he considered key issues of Tunisia’s economic transformation process. The Tunisian Government is on the way to design a new development model so as to overcome the pre-revolution economic structures and modalities of policy-making (“Ben Ali legacy”). Based on the HRV (Hausmann/Rodrik/Velasco) decision tree to find out the most binding constraints to growth, the Tunisian government and international experts acknowledge that the “low appropriability” of the returns to private business activity is still the most important barrier causing low levels of investment and employment generation in the country.
As “low appropriability” of the returns to investment is caused by many factors (corruption, incoherent economic policies, confiscatory high levels of total tax rates, arbitrary administrative decision-making, lack of competition, advantages of political connectivity, privileges of state-owned enterprises, delays in implementing reforms, and excessive costs of regulation due to oversized bureaucratic structures, etc.), the task of establishing a new development model is extremely complex. Other factors retarding growth are also considered, such as human capital, infrastructure, innovation, finance, macro and micro risks, but these factors are not considered as binding as the “low appropriability” of private returns to investment factor is. On this basis Professor Karl Wohlmuth discussed the deindustrialization process of Tunisia and the options for reindustrialization, reflecting also on the role of pro-active STI policies for Tunisia (see the full text of synopsis in PDF Wohlmuth-Abstracts and Presentation PDF Wohlmuth-Tunis-2). Although there is an ongoing debate on economic reforms in Tunisia, it is necessary to shorten drastically the extremely long implementation cycle of reform laws from Ministries to Cabinet and Parliament and then back to the Ministries and Implementation Agencies. While the reforms of the Investment Code have started already in 2009 (before the Revolution), up to now only drafts are ready at Ministerial Level, but no decision was made in Cabinet and no parliamentary debate has taken place about an approved draft. Old laws, regulations and procedures prevail.